Eigentlich sollte heute ja auch ein Gipfeltag auf dem Monte Mars sein. Aber: auch die Sicht ist wegen des Nebels gleich null, unsere Entscheidung, darauf zu verzichten also goldrichtig. So geht es heute mehrere Stunden (aber längst nicht mehr soviel wie gestern und größtenteils auf dem GTA!) im Nebel mit begrenzter Sicht steile, schmale, manchmal ausgesetzte Hänge lang, manchmal stark zugewachsen. Man muß also dauernd aufpassen – aber es ist leicht im Verhältnis zu gestern. Wir haben heute Zeit, und essen nach und nach unser Lunchpaket von der Barma auf, erst gibt es eine Apfelsinenpause, dann wird die Reisschale gelöffelt. Auf dem Rifugio Coda kehren wir noch auf einen Kaffee oder Cola ein. Heute kein Zeitstress!
Am Col de Lace provoziert Ines mich zu einer Wette. Ich behaupte, in einer Stunde wäre ich an der Hütte. Einsatz ist ein Bier. Kurz darauf sagt ein Schild 1 Stunde 30 Minuten bis zur Hütte an. Top! Ich laufe den Gratweg so schnell ich kann vor. Als ich die Jesusstatue auf dem Mombarone nach einer Dreiviertelstunde auftauchen sehe, weiß ich, ich kann rausnehmen, nach 55 Minuten gehe ich locker durch die Hüttentür und die Schar italienischer PfadfinderInnen, die hier heute auf dem Mombarone lagert! Danke für das Bier, Ines!
Die Mombarone ist ein ganz einfache Hütte, die unter Wassermangel leidet. Natürlich keine Duschen! Die Wasserspülung auf der Toilette ist von Hand zu dosieren, um Wasser zu sparen. Aber auch die Teller sind aus Einmalpappe, immerhin sind die Bestecke seit unserem Besuch vor ein paar Jahren mittlerweile aus dünnem Furnierholz. Alles ist sehr einfach, aber ausreichend, funktioniert. In dem riesigen Schlafraum können wir uns alle in entlegene Ecken zurückziehen. Morgen steht nur noch der Abstieg bevor! Allerdings sind das über 2000Höhenmeter!