14.07.2025 Kernstück des Sentiero Alpino Calanca: Pian Grand bis zur Capanna Buffalora

Wie erwartet, schon beim Losgehen um 7 Uhr – nach einem spärlichen Frühstück und dem obligatorischen Aufräumen der Hütte – fängt es an zu nieseln. Frage, was ziehe ich an? Anorak und Regenhose? Kann schnell zu warm werden. Das Mittel der Wahl ist dann nach etwas rumprobieren, die kurze Turnhose unter der Regenhose, oben ein dünner, etwas weiterer Plastik Überwurf. So stapfen wir los. Die beiden Schweizer Gruppen ziehen schnell los. Wir sind mit unseren schweren Rucksäcken und auf dem jetzt nassen Fels nicht so schnell – es gilt: qui vai piano, vai lontano.

Wir lassen die Schweizer also losdüsen und schauen, dass wir heil überall hoch und wieder runterkommen. Steile Übergänge mit Kettenversicherungen, mühevolles  Blockgelände auf nassem Stein oder sehr abschüssige nasse Grashänge mit schmalen Wegen wechseln sich ab – Augen zu (besser nicht!!) und durch. Um 12 Uhr löst sich das Grau über uns langsam auf, die Sonne kommt raus, die Felsplatten fangen an abzutrocknen, uff! Alles wird plötzlich etwas leichter.

Die vier Schweizer treffen wir am Bivacco Ganan nach ca. 5 Stunde wieder. Sie haben rundherum alles zum Trocknen aufgehängt, versuchen die Schuhe in die Sonne zu stellen und machen eine ausführliche Pause. Wir schließen uns an. Es sind aber nochmal 3 Stunden Gehzeit bis zur Buffalora Hütte. Nach und nach wird also wieder aufgebrochen, nächstes Zwischenziel ist der Lagh de Calvaresc, der wegen seiner Form so genannte Herzsee.

Cilli und ich springen kurz rein. Jetzt sind es – bei gutem Wetter und durch einen schönen Lärchenwald – nochmal eine Stunde 15 Minuten bis zur Buffalora Hütte.

Karin und Beat, das Hüttenteam, kredenzen auch uns als Letzte einen Apero. Danach bestellen wir uns alle ein Bier oder ähnliches – ein 9,5 Stunden Tag geht so allmählich zu Ende. Der ganze Tag war eine einzige Steigerung: vom Wetter, vom Weg, von allem! Nach etwas abdampfen und Waschen lassen wir uns das Dreigänge Menü servieren, diskutieren über Schafzucht in den Bergen und inwieweit (finanzielle) Effizienz allem übergestülpt werden muß, was uns sonst viel wichtiger sein sollte. Dann genießen wir noch den Sonnenuntergang in den Liegestühlen und der Hängematte, ich strecke mich auf den noch warmen Granittischen aus….

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AutorIn
Günter Bergmann

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