09.07.2025 Vom Refugio Chiavenna auf zwei Wegen zum Lago di Lei

Morgens ist das Wetter besser, die Sonne scheint. Nicht mehr ganz so stark wie gestern, aber immer noch bläst ein kräftiger Wind – es bleibt also ziemlich kalt. Die anderen gehen oben auf ca. 2400m Höhe den „Weg der Hirten“. Es wird sehr schön, sehr einsam, lediglich Herden von Eseln und Kühen leisten Gesellschaft. Mir langt‘s nach gestern mit den Höhenwinden, ich biege hinter dem Passo Angeloga direkt zum Lago di Lei ab. Ohne Wege steige ich direkt durch die Matten steil nach unten ab, immer auf der Hut vor Löchern und Absätzen. Nach einer guten Stunde komme ich unten am 7 Kilometer langen See an, genau bei zwei Bauarbeitern, die mit ihrem kleinen Bagger Wasserabläufe an der Seestrasse freilegen. Ich denke noch “vielleicht werden die Männer auch irgendwann Mittag machen“, laufe aber schon mal los. Ich bin ca. einen Kilometer weit gekommen, da kommt von hinten ein kleiner Baulaster. Daumen raus, und auch aufgrund der Schmalheit der Strasse kommen sie nicht daran vorbei, mich mitzunehmen. „A la Diga, zur Staumauer?“ Der Fahrer winkt nach hinten auf die Ladefläche, wenig später sitzen mein Rucksack und ich zwischen Spitzhacken, Schaufeln und PCI Kanistern. Ich bin voll beschäftigt mich festzuhalten, nicht mal ein Foto für den Blog ist drin. 5 Kilometer Latscherei gespart, bereits um 12.15Uhr trinke ich einen ersten Kaffee bei Valentino, ich mache es mir gemütlich, um ca. 16.45 Uhr kommen die anderen vom Berg. Ich freue mich!!!

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AutorIn
Günter Bergmann

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