Direkt gegenüber der Carestia liegt das Tal, das vom Valle Vogna abzweigt. Erstmal müssen wir aber 750m runter bis zum Fluß Vogna absteigen. Erst geht es den Fluß lang, dann steigen wir drüben, die Carestia immer im Rückblick, einen allmählich ansteigenden, gut zu gehenden Weg wieder auf. An einer Gumpe kühlen wir uns ab, machen Mittagspause. Dann geht es durch eine Herde Hochlandrinder. Oben erwartet uns noch die mentale Herausforderung von zwei kleineren Gegenan- und abstiegen. Und in der Ferne grüßt schon mal für 2026 der Mont Viso.
Dann liegt unter uns das Rifugio Rivetti mit einem schönen Blick hinunter nach Biella und bei gutem Wetter bis in die Po-Ebene. Nach gestern ein mit ca. 16km und jeweils gut 1100Hm im Auf- und Abstieg eher überschaubarer Tag. Eine halbe Stunde später gehe ich rein, um uns anzumelden. Große Überraschung: der Gast, der sich ebenfalls gerade anmeldet ist unser früherer Ausbilder aus dem Bundeslehrteam des DAV. Wir haben bei ihm die Ausbildung zur WanderleiterIn, bzw. Zusatzqualifikation Schneeschuhbergsteigen gemacht! Baldo ist zum Ausspannen alleine auf dem GTA unterwegs. Eine Freude – allerdings bleibt uns wenig Zeit mit ihm. Wir bitten ihn mit zusammen zu uns zu essen, sprechen ein bischen über Entwicklungen im DAV und auch über unsere Ansichten zur Klimakrise. Aber die Zeit an diesem Abend ist sehr kurz: ich muß dringend Wäsche waschen und aufhängen – die ich morgens dann feucht mitnehmen werde. Außerdem müssen wir uns noch bei der sehr netten Hüttenwirtin nach dem Weg und den Weglängen erkundigen, sie rät uns zu einem sehr frühen Aufbruch, denn morgen wollen wir ein Stück des Alta Via Biellese auf dem Grat machen. Allerdings ist der weitere Weg zum Tagesziel auch noch weit. Nach dem überlangen Tag gestern vermutlich die zweite konditionelle Herausforderung für unsere TeilnehmerInnen. Alles ein bischen viel an diesem Abend – und wir müssen früh ins Bett, morgen gibt es für uns bereits um halb sechs Frühstück, das uns die Hüttenleute hinstellen. Sorry Baldo!
Die Rivetti ist eine CAI Hütte, die von einem wieder sehr netten (vielleicht sind alle in den Bergen sehr nett?) italienisch/französischem Paar geführt wird, die Musikinstrumente der Kinder stehen mit im Gastraum rum, alles passt sehr gut zusammen!